Rezidiverkennung bei schwerer psychischer Erkrankung durch Smartphone-App

Schwere psychiatrische Störungen gehören zu den wichtigsten medizinischen Gründen für Behinderungen und reduzierte Lebenserwartung. Diese Störungen, wie z. B. Schizophrenie, bipolare Störung oder schwere Depression, haben in der Regel einen episodischen Krankheitsverlauf, charakterisiert durch Phasen mit wenigen oder keinen Symptomen, gefolgt von Rezidiven. Bei der Schizophrenie zum Beispiel erleiden etwa 80 % der Menschen, die wegen einer ersten Episode behandelt werden, innerhalb von fünf Jahren ein Rezidiv.  Ausserdem scheinen Rezidive neurobiologische Veränderungen zu verursachen, die die Wahrscheinlichkeit weiterer Rezidive in der Zukunft erhöhen.

Die aktuell angebotenen klinischen Beobachtungs- und Monitoring-Methoden sind sehr teuer, basieren auf retrospektiven Einschätzungen, die oft nicht das wirklich psychische Funktionnieren und Verlauf der Krankheit widerspiegeln, und erfordern einen Aufwand, die Patienten und Versorger oft nicht leisten können. Die Intervention mit der besten empirischen Evidenz beinhaltet eine Erhöhung der Kurzzeitmedikation sowie eine kontinuierliche Erhaltungsmedikation ohne Dosisreduktion zur Rezidivvermeidung, was zu vielen unerwünschten Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme oder Diabetes führen kann. Aus diesen Gründen hat eine Behandlungsstrategie, die eine kontinuierliche Datenerfassung nutzt, das Potenzial, zu sichereren, gesünderen und angenehmeren Behandlungsstrategien für Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen beizutragen.

In diesem Projekt ist es das Ziel unserer Forscher, eine Studie zu starten, um eine Anwendung zu entwickeln, die den Rückfallpräventionsansatz durch die Überwachung von Frühwarnzeichen im Alltag unterstützt und den Umgang mit diesen Krankheiten im klinischen Alltag zu verbessern.

Ein diskretes Monitoring hilft dem Patienten und den Betreuungspersonen, sich des erhöhten Rezidivrisikos bewusst zu werden und hilft, eine schnelle und geeignete Behandlungsstrategie zu aktivieren. Im Rahmen dieses Projekts arbeiten unsere Wissenschaftler aktiv mit dem Netzwerk für psychische Gesundheit in Freiburg zusammen.

Danken

Diese zweite Studie wird von einer grosszügigen Spenderstiftung unterstützt, die anonym bleiben möchteUnser herzlicher Dank geht an diese Stiftung.